In many countries, Protestants account for a very low proportion of society as a whole, and by now even traditionally major churches are heading towards becoming minorities. Hence Protestantism is being called a minority phenomenon. This is even more literally the case for some Protestant churches in particular, who have close links with national or linguistic minorities within their countries.

Some had great hopes for the success of the European citizens’ initiative “Minority SafePack” that demanded better legal protection for linguistic and national minorities. However, in January 2021, the European Commission rejected its application, deeming the existing regulations to be sufficient as long as implemented properly at national level. This decision was all the more surprising to those concerned, as a clear majority had supported Minority SafePack in the European Parliament only in December 2020.

The CPCE addressed the challenges simmering between church and nation in its paper “Church – People – State – Nation” (Leuenberg Document no. 7), which was reedited in 2019, observing: “The often painful lessons from their own history should cause the churches today to be all the more watchful about such fatally nationalist views and all the more firmly to support minorities which are victims of discrimination”.

The most recent General Assembly of the CPCE, held in Basle in 2018, issued a message of peace to commemorate the centenary of the end of the First World War. Under the heading “Together for Europe”, it pointed out that minority rights, some of which arose only in the aftermath of the war, are still not observed universally to this day. “Diaspora Protestant Churches have often also taken on the task of nurturing and maintaining their members’ cultural as well as confessional identity. […] In pondering a relational understanding of the “theology of diaspora”, the CPCE promotes churches and congregations perceiving themselves as a bridging place ‘linking separated elements without eliminating their difference.’”

Bishop Béla Kató of the Reformed Churches in Transylvania believes that “in an authentic democracy, bilingualism or multilingualism, cultural diversity, or variances in the way God is worshiped are a significant plus for society. Minority status can also confer acceptable consciousness, cultural enrichment and satisfied citizenship, which purposefully moulds the community.”

In the spirit of “unity in reconciled diversity”, the CPCE wishes to support the particular traditions of its member churches, including linguistic diversity. We are currently planning a consultation on multilingualism in worship that is likely to be held in multicultural Transylvania.

Minderheiten in Europa

In vielen Ländern ist der Anteil der Protestanten an der jeweiligen Gesamtgesellschaft sehr gering, mittlerweile bereiten sich auch traditionell große Kirchen darauf vor, Minderheit zu werden. Daher wird davon gesprochen, dass der Protestantismus in Europa ein Minderheitenphänomen ist. Noch wörtlicher ist das bei manchen evangelischen Kirchen zu nehmen, die eng mit nationalen oder sprachlichen Minderheiten in ihren Ländern verbunden sind.

Manche von Ihnen haben große Hoffnungen auf die erfolgreiche europäische Bürgerinitiative Minority SafePack gesetzt, die mehr rechtlichen Schutz für sprachliche und nationale Minderheiten gefordert hatte. Im Januar 2021 hat die Europäische Kommission das Anliegen mit der Begründung abgelehnt, dass bestehende Regelungen ausreichend sind und auf nationaler Ebene entsprechend umgesetzt werden müssen. Für die Betroffenen kam diese Entscheidung umso überraschender, als Minority SafePack noch im Dezember 2020 vom Europäischen Parlament mit deutlicher Mehrheit unterstützt worden war.

Mit ihrer Schrift „Kirche – Volk – Staat – Nation“ (Leuenberg Text Nr. 7, neu aufgelegt 2019) hat die GEKE Herausforderungen im Spannungsfeld von Kirche und Nation benannt. Im Text heißt es u.a. „Die oft schmerzlichen Lehren aus ihrer eigenen Geschichte sollten die Kirchen heute bewegen, um so wachsamer gegenüber verhängnisvollem nationalistischem Gedankengut zu sein und sich umso entschlossener für diskriminierte Minderheiten einzusetzen.“

Die letzte Vollversammlung der GEKE 2018 in Basel hat ein Friedenswort anlässlich des 100. Jahrestages des Endes des Ersten Weltkrieges verabschiedet. In diesen Text unter dem Titel „Miteinander für Europa“ wird auch darauf hingewiesen, dass die Rechte von Minderheiten, von denen manche erst durch den Ausgang des Kriegs entstanden sind, bis heute nicht überall gewährt werden. „Protestantischen Kirchen in der Diaspora ist oft die Aufgabe zugewachsen, neben den konfessionellen auch die kulturelle Identität ihrer Mitglieder zu pflegen und zu bewahren. […] In ihrem Nachdenken über eine relational verstandene ‚Theologie der Diaspora‘ setzt sich die GEKE für ein Selbstverständnis von Kirche und Gemeinde als Brückenorte ein, die das Getrennte verbinden, ohne die Verschiedenheit aufzuheben‘“.

Der Bischof der Reformierten Kirche in Transsylvanien, Béla Kató, meint: “In einer authentischen Demokratie bringen Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit, kulturelle Vielfalt und verschiedene Liturgien einen erheblichen Zugewinn für die Gesellschaft. Der Minderheitsstatus kann auch ein akzeptables Selbstbewusstsein, kulturelle Bereicherung und zufriedene Bürgerschaft vermitteln, welche die Gemeinschaft bewusst gestalten.“

Im Sinne einer „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ möchte die GEKE die je eigenen Traditionen ihrer Mitgliedskirchen einschließlich der Sprachenvielfalt unterstützen. Aktuell wird eine Konsultation zu Mehrsprachigkeit im Gottesdienst geplant, die voraussichtlich im multikulturellen Transsylvanien stattfinden wird.

Picture: www.minority-safepack.eu